Brot ist nicht gleich Brot

„Eure Nahrungsmittel

sollen eure Heilmittel,

und eure Heilmittel sollen

eure Nahrungsmittel sein.“

~ Hippokrates

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Für die Brotliebhaber unter euch gibt es heute einen etwas ausführlicheren Beitrag zu Brot.

Brot gehört zu dem beliebtesten Lebensmittel und steht bei vielen Menschen täglich auf den Speiseplan. Aber Brot ist nicht gleich Brot. Der große Unterschied ist Brot aus Weißmehlprodukten oder Vollkornbrot.

Immer mehr Menschen leiden heutzutage unter einer Glutenunverträglichkeit und klagen über Magen-Darm-Probleme, wenn sie zu herkömmlichem Brot aus konventionellen, glutenhaltigen Mehlsorten greifen. Glutenunverträglichkeit ist ein Phänomen unserer modernen Zivilisation, dessen Ursache multifaktoriell ist.

Was macht ein gutes Brot aus?

Brot ist nicht gleich Brot. Es kommt auf die Zutaten und auf die Zubereitung an. Wo man früher noch viel Zeit & Muse in die Kunst des Brotbackens investierte, werden heutzutage meist nur noch minderwertige Zutaten ohne Ruhezeiten zu einem klebrigen Teig verarbeitet, der sich dann nach dem Backen Brot nennt. Das, was wir heutzutage aus konventionellen Schnellbackstuben konsumieren können, hat nichts mehr mit Brot im eigentlichen Sinne zu tun.

Dies schmecken und spüren wir sofort, wenn wir stattdessen z.B. in eine Scheibe Essener Brot oder Keimbrot (z.B. aus gekeimtem Dinkel) oder selbstgemachtes Rohkostbrot (z.B. mit Buchweizen, Leinsamen, Sauerkraut, Flohsamenschalen und Gewürzen) beißen. Im Unterschied zu konventionellem Brot ist dieses Brot basisch, d.h. es übersäuert den Körper nicht.

Durch solche Brote wird sowohl die Blockierung der Zinkaufnahme reduziert, die beim übermäßigen Verzehr von konventionellen Getreideprodukten durch die darin enthaltene Phytinsäure auftritt, als auch die Bereitschaft zu Entzündungen im Darm.

Personen die an Getreide Allergie leiden können auch Reis, Mais, Hafer, Gerste, Roggen, Quinoa  als alternative nehmen.

Inzwischen hat sich ein riesiger Markt für glutenfreie Backwaren entwickelt. Oftmals wird hier als Alternative z.B. Reis- oder Maismehl verwendet, welches aus ganzheitlicher und ernährungsphysiologischer Sicht auch nicht optimal ist.

Eine bessere Alternative ist z.B. 🌾 Hafer 🌾, v.a. wenn er frisch geschrotet, gekeimt und mit guten Gewürzen, Nüssen oder Körnern gemischt wird. Solch ein glutenfreies & vollwertiges Brot könnt ihr ganz einfach mit wenigen Handgriffen selber backen. Dazu hat die kanadische Food-Bloggerin Sarah Britton vor ein paar Jahren ein Rezept entwickelt, welches als ‚Life changing bread‘, also lebensveränderndes Brot, die Welt eroberte. Bei uns ist es auch als ‚Wunderbrot‘ bekannt.

Vollkornbrote mit Keimling können das Risiko für Herz-Kreislauferkrankung, Darmkrebs und Diabetes stark reduzieren und es wirkt positiv auf die Lebensdauer. Damit die Verdauung sich langsam an das Vollkorn gewöhnen kann, sollte Schritt für Schritt mehr davon essen und ausreichend Wasser trinken.

Vollkorn hat viel mehr Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe. Die Ballaststoffe haben viele positive Wirkungen. Aus Ballaststoffen kann der Körper keine Energie herstellen. Deshalb haben Ballaststoffe so gut wie keine Kalorien und sie können viel Wasser speichern. Dadurch wird man schneller satt und ist gut für den Darm. Besonders Menschen mit Verdauungsproblemen kann Vollkornbrot auf längerer Sicht besser helfen. Auch bei regelmäßigem Verzehr von Vollkorn kann es positiv auf die Denkkraft und Konzentration auswirken.

Auch bei Diäten sollte man Weißmehlprodukte verzichten. Sie sind zwar kalorienreich, aber nährstoffarm. Sie bremsen die Verdauung und halten nicht lange an.

Die Vorteile von Vollkorn mit Keimling sind:

  • Vollkornmehl enthält im Vergleich zu Weißmehl mehr Ballaststoffe, Eisen, Kalzium, Magnesium, Vitamin B1, Vitamin E und Folsäure.
  • Vollkorn-Produkte machen länger satt und schützen vor Heißhunger.
  • Sie können den Cholesterin-Spiegel senken.
  • Ballaststoffe sind Nahrung für gute Darmbakterien und verbessern die Darmfunktion.
  • Eine Ernährung mit Vollkorn kann das Risiko für Diabetes mellitus Typ 2, Bluthochdruck und bösartige Krebsarten im Magen-Darm-Trakt senken.

Raffiniertes Getreide fehlen die Schalen und der Keimling wo die Nährstoffe drinnen sind. Die verlorenen Vitamine und Spurenelementen wie Eisen, Zink und Fluorid sind dadurch nicht mehr vorhanden.

Dazu gibt es von mir ein (etwas abgewandeltes) einfaches & gutes Rezept.

🍂🍃 Wunderbrot 🍂🍃

Dieses sehr einfach herzustellende glutenfreie Brot schmeckt nicht nur gut, sondern ist auch für den Darm eine Wohltat.

Das braucht’s

  • 150 g Haferflocken (frisch geflockt)
  • 60 g geschroteten Hafer
  • 40 g Chia-Samen
  • 120 g Kerne- bzw. Saatenmischung
  • 70 g Nüsse fein gehackt
  • 4 EL Flohsamenschalen
  • 1 EL Ahornsirup (optional)
  • 1 TL Steinsalz
  • 1 EL Gewürze nach Wahl
  • 350 ml warmes Wasser
  • etwas Kokosöl zum Einfetten der Kastenform

So geht’s

Alles in eine Schüssel geben und gut miteinander verkneten. Für ca. 5-8 Stunden zugedeckt gehen lassen. Den Teig In eine vorgefettete Kastenform geben und glatt streichen.

Bei 170°C Umluft für ca. 60 Minuten backen. Das Brot sollte ganz ausgekühlt sein, bevor es angeschnitten wird.

Tipp 🍂

Man kann den Hafer auch vorher keimen lassen und dann im Mixer mit dem Wasser zu einem Brei mixen. Anschließend mit den anderen Zutaten vermischen. Durch den gekeimten Hafer wird das Brot noch basischer.

Brotmischung für die beste Linie:

Das Brot hat einen glykämischen Wert unter 30 und ist also ein Brot das einem beim Abnehmen oder schlank bleiben will.

  • 100g Roggenmehl als wärmendes Getreide.
  • 100g Weizenmehl als kühlendes Getreide. Ist also gut für Sommer und Winter.
  • 100g Ungeschälter Buchweizenmehl bringt das Rutin mit, einen natürlicher Blutverdünner.
  • 2 EL. Sojamehl bringt das beste pflanzliche Eiweiß.
  • 2 EL Lezithin ist gut für die Nerven.
  • 100g Nacktgerste bringt 16 bis 18% Rohprotein in den Körper und ist ein Geschmacksverbesserer.
  • 100g Braunhirse bringt viele Mineralien für Haut, Haare, Nägel und Gelenke.
  • 2 TL. Karpatensalz hilft bei Muskelverspannungen.
  • 1 TL. Zucker
  • 1 EL. Flohsamenschalen hilft zur besseren Verdauung und ist ein natürliches Darmpflegemittel.
  • 1 EL. Bockshornklee ist für den Kopf und besseres Gedächtnis gut.
  • Gewürze nach Wahl.
  • 1 Pkg. trocken Hefe
  • 1 Pkg. Sauerteig extrakt
  • 400ml lauwarmes Wasser
  1. Alle Mehle, Lezithin, Sojamehl, Braunhirse, Flohsamenschale und Bockshornklee zusammen in eine Schüssel geben und vermischen. In der Mitte eine kleine Mulde drücken. Hefe, Sauerteig, Zucker und Salz reingeben und mit lauwarmem Wasser übergießen und gut durchkneten und nicht zu festen Teig verrühren. Zugedeckt an einem warmen Ort etwa 40 Minuten gehen lassen.
  2. Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche nochmals kräftig durchkneten. Dann in eine gefettete Kastenform geben und nochmals an einen warmen Ort etwa 40 Minuten gehen lassen.
  3. Dann mit etwas Wasser die Oberfläche bestreichen. Den Brotteig im vorgeheizten Backofen 180 Grad, 60 bis 70 Minuten backen. Das Brot herausgeben und abkühlen lassen.