🌺 Hagebutten

 Die Vitaminbomben des Herbstes

Hagebutten zählen zu den beliebtesten Wildpflanzen im Herbst. Mit ihrer leuchtend roten Farbe sind sie nicht nur ein optisches Highlight, sondern auch wahre Kraftpakete für unsere Gesundheit. Heute möchte ich dir einige Inspirationen geben, wie du diese vitaminreiche und köstliche Frucht genießen kannst.

Schon der deutsche Dichter August Heinrich Hoffmann von Fallersleben widmete der Hagebutte ein Kinderlied, das vielleicht dem einen oder anderen noch bekannt ist:

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Ein Männlein steht im Walde
Ganz still und stumm,
Es hat von lauter Purpur
Ein Mäntlein um.
Sagt, wer mag das Männlein sein,
Das da steht im Wald’ allein
Mit dem purpurrothen Mäntelein?

Das Männlein steht im Walde
Auf einem Bein
Und hat auf seinem Haupte
Schwarz Käpplein klein.
Sagt, wer mag das Männlein sein,
Das da steht im Wald’ allein
Mit dem kleinen schwarzen Käppelein?

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Natürlich ist das Männlein die Hagebutte mit ihrem schwarzen Käppchen – und nicht der Fliegenpilz, wie man zunächst vermuten könnte.

Alle Sammelnussfrüchte verschiedener Rosenarten werden als Hagebutten bezeichnet. Besonders häufig trifft man bei uns die Hundsrose an.

🌺 Was steckt in der Hagebutte?

Hagebutten sind wahre Nährstoff-Wunder:

  • Vitamin C – die Hagebutte gilt als „Königin des Vitamin C“. Schon 8 Früchte täglich decken den Tagesbedarf eines Erwachsenen.
  • Weitere Vitamine – Vitamin A, K, B-Vitamine und Vitamin P unterstützen das Immunsystem und die Zellgesundheit.
  • Mineralstoffe & Ballaststoffe – Pektin fördert die Verdauung, während Fruchtsäuren und Spurenelemente den Stoffwechsel anregen.
  • Carotinoide & Lycopin – verantwortlich für die leuchtend rote Farbe, wirken als starke Antioxidantien, fangen freie Radikale und schützen Herz, Kreislauf und Zellen.

💡 Wirkung der Hagebutte:

Die Hagebutte ist nicht nur ein natürlicher Vitamin-C-Lieferant, sondern auch immunstärkend, entzündungshemmend und entgiftend. Ihre Inhaltsstoffe können Gelenke schützen, das Herz-Kreislauf-System unterstützen und sogar vorbeugend gegen bestimmte Erkrankungen wirken.

🌺 Wann ernten?

Die beste Zeit für herbstsüße Hagebutten ist von Ende September bis Ende Dezember. Wer sie roh genießen möchte, wartet am besten bis zum ersten Frost (ca. Ende Oktober). Durch die Kälte werden die Früchte weicher und süßer – ideal zum Naschen, für Smoothies oder Marmeladen.

🌺 Wo sammeln?

Hagebutten wachsen wild an:

  • Wegesrändern
  • Wiesen- und Waldrändern
  • Im eigenen Garten

🌺 Hagebutten: Praktische Verwendung & Zubereitung

  1. Hagebutten-Tee

Zutaten: getrocknete Hagebutten (ganze Früchte oder Hagebuttenschalen)
Zubereitung:

  • 1–2 Teelöffel Hagebutten auf 250 ml heißes Wasser geben.
  • 8–10 Minuten ziehen lassen.
  • Nach Belieben süßen oder mit Zimtstange verfeinern.

Wirkung:

  • Stärkt das Immunsystem
  • Entzündungshemmend
  • Unterstützt die Verdauung

Haltbarkeit:

  • Getrocknete Hagebutten im luftdichten Glas: bis zu 1 Jahr
  • Tee aufgebrüht: frisch trinken, maximal 1 Tag im Kühlschrank

  1. Hagebutten-Marmelade / Gelee

Zutaten: frische Hagebutten, Zucker, Zitronensaft
Zubereitung:

  • Hagebutten waschen, entkernen und klein schneiden oder pürieren.
  • Mit Zucker (ca. 1:1) und Zitronensaft aufkochen, bis eine dickflüssige Konsistenz entsteht.
  • Heiß in sterilisierten Gläsern abfüllen.

Tipp:

  • Hagebutten-Marmelade passt perfekt zu Brot, Pfannkuchen oder als Füllung für Gebäck.

Haltbarkeit:

  • Eingekocht: 12–18 Monate kühl und dunkel lagern
  • Geöffnet: 2–3 Wochen im Kühlschrank
  1. Hagebutten-Pulver

Herstellung:

  • Hagebutten trocknen (Ofen bei 40–50 °C oder Dörrgerät).
  • Samen entfernen, Fruchtfleisch fein mahlen.

Verwendung:

  • Smoothies, Joghurt, Müsli oder Teemischungen
  • 1–2 Teelöffel täglich als natürliche Vitamin-C-Quelle

Haltbarkeit:

  • Luftdicht verschlossen, dunkel und trocken: bis zu 12 Monate
  1. Hagebutten-Öl

Herstellung:

  • Hagebuttenkerne kaltgepresst zu Öl verarbeiten oder fertiges Hagebuttenkernöl kaufen.

Verwendung:

  • Hautpflege: wirkt feuchtigkeitsspendend, entzündungshemmend und regenerierend
  • Auch innerlich einsetzbar, z. B. für Salate oder Smoothies (nur hochwertiges, kaltgepresstes Öl)

Haltbarkeit:

  • Ungeöffnet: ca. 1–2 Jahre
  • Geöffnet: 3–6 Monate, dunkel lagern

🌺 Extra-Tipps

  • Roh essen: Hagebutten nach dem ersten Frost direkt naschen – lecker und süß.
  • Entkernen: Vor Zubereitung als Tee oder Marmelade die Kerne entfernen, da sie leicht reizen können.
  • Kombination: Hagebutte harmoniert gut mit Zimt, Apfel, Orange oder Ingwer.

🌺 Hagebutten-Oxymel – Einfach selbst herstellen

Oxymel ist ein uraltes Heilmittel, das schon in der Antike für seine vielseitige Wirkung geschätzt wurde. Es kombiniert die Kraft von Essig und Honig mit den wertvollen Inhaltsstoffen von Wildfrüchten und wirkt stärkend auf das Immunsystem, entzündungshemmend und vitalisierend. Dazu schmeckt es auch noch herrlich süß-säuerlich – ein echter Kraftspender für die kühle Jahreszeit.

🌺 Zutaten & Material

  • Wildfrüchte: Hagebutten, Weißdornbeeren, Schlehen (alle optional kombinierbar)
  • Flüssigkeit: Bio-Apfelessig
  • Süße: Hochwertiger Honig
  • Glasgefäß zum Einlegen

Tipp: Wildfrüchte kannst du kostenlos in der Natur sammeln, Honig bekommst du direkt beim Imker deines Vertrauens, und Apfelessig eignet sich besonders aus eigener Herstellung oder aus dem Bioladen.

🌺 Zubereitung in wenigen Schritten

  1. Wildfrüchte gründlich waschen und bei Bedarf entkernen.
  2. Früchte leicht zerdrücken, damit die Säfte freigesetzt werden.
  3. In ein Glas geben und mit Apfelessig übergießen, bis alles bedeckt ist.
  4. Honig hinzufügen – das Verhältnis Essig zu Honig liegt etwa bei 2:1.
  5. Glas gut verschließen und 2–4 Wochen an einem kühlen, dunklen Ort ziehen lassen, dabei gelegentlich schütteln.
  6. Nach der Reifezeit abseihen und in saubere Flaschen füllen.

💡 Wirkung: Oxymel regt die Abwehrkräfte an, unterstützt Verdauung und Herz-Kreislauf-System und liefert wertvolle Antioxidantien aus den Wildfrüchten.

🌺 Gut zu wissen

  • Erntezeit: Hagebutten und andere Wildfrüchte schmecken nach dem ersten Frost (ab Ende Oktober) besonders süß und weich.
  • Frisch genießen: Wer die Früchte direkt am Strauch erntet, kann das Fruchtmus schon unterwegs genießen – pur oder als Basis für das Oxymel.
  • Lagerung: Oxymel hält sich gut verschlossen mehrere Monate im Kühlschrank oder an einem kühlen, dunklen Platz.

Oxymel ist also ein uraltes Hausmittel, das lecker, gesund und leicht selbst herzustellen ist. Perfekt für Tee, als Spritzer ins Wasser oder pur als täglicher Immun-Kick.

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