Spurenelement Eisen

Eisen zählt zu den essentiellen Spurenelementen und liegt in einem gesunden erwachsenen Organismus in einer Gesamtmenge von 4 bis 5g vor. Das Spurenelement Eisen ist für den menschlichen Körper lebensnotwendig und erfüllt zahlreiche essenzielle Funktionen:

🔴 Sauerstofftransport:

  • 65–70 % des Körpereisens befinden sich im Hämoglobin, das für den Sauerstofftransport von der Lunge zu den Geweben und den Rücktransport von Kohlendioxid verantwortlich ist.
  • Es trägt auch zur Pufferfunktion des Blutes bei und reguliert den Säure-Basen-Haushalt.

Energiegewinnung & Enzymfunktionen:

Eisen hat im Körper also nicht nur eine zentrale Rolle im Blut und im Sauerstofftransport, sondern auch in einer Vielzahl biochemischer Prozesse, die für das Überleben und die Gesundheit der Zellen von entscheidender Bedeutung sind.

Funktionseisen (ca. 10% des Gesamteisens) ist Eisen, das in speziellen Enzymen und Molekülen eingebaut ist, die eine Vielzahl lebenswichtiger Funktionen übernehmen:

  1. Cytochrome und Atmungskette: In der Zellatmung spielen Cytochrome eine Schlüsselrolle. Sie sind Bestandteile der Atmungskette, einem komplexen enzymatischen System, das in den Mitochondrien stattfindet und zur Energieproduktion (ATP) führt. Cytochrome enthalten Eisen, das für den Elektronentransport zwischen den verschiedenen Komplexen der Kette notwendig ist, was schließlich die Bildung von ATP ermöglicht.
  2. Flavoproteine: Diese Enzyme, die ebenfalls Eisen enthalten, sind an vielen biochemischen Reaktionen beteiligt, insbesondere an Redoxreaktionen, die in verschiedenen Stoffwechselprozessen des Körpers von Bedeutung sind.
  3. Katalasen und Peroxidasen: Diese Enzyme sind entscheidend für die Neutralisation von freien Radikalen und Peroxiden – hochreaktiven Molekülen, die Zellen schädigen können. Durch ihre antioxidative Funktion schützen Katalasen und Peroxidasen die Zellen vor oxidativem Stress, der zu verschiedenen Krankheiten und Zellschäden führen kann.

Eisen bei latentem Eisenmangel: Interessanterweise zeigt sich bei Eisenmangel, dass der Körper in erster Linie versucht, die Funktionseisen-abhängigen Enzyme mit Eisen zu versorgen, anstatt das Eisen für die Bildung von Hämoglobin in den roten Blutkörperchen zu verwenden. Das bedeutet, dass diese lebenswichtigen Enzyme Priorität haben, weil sie für die Zellfunktionen und das Überleben des Organismus unerlässlich sind. Die Produktion von roten Blutkörperchen und damit die Versorgung des Körpers mit Sauerstoff wird daher bei einem latenten Eisenmangel sekundär behandelt.

Dies unterstreicht, wie wichtig Eisen nicht nur für den Sauerstofftransport, sondern auch für den Zellstoffwechsel, die Energiegewinnung und die Abwehr von Zellschäden ist. Eisen ist also ein essentielles Spurenelement mit weitreichenden Funktionen im gesamten Körper.

📦 Speicherung & Transport:

  • Depot-Eisen (Ferritin): Etwa 15 bis 20% des Körperspeichereisens befindet sich in Form von Ferritin in Organen wie der Leber, Milz, Darmschleimhaut und im Knochenmark. Ferritin speichert Eisen in einer sicheren, nicht-toxischen Form und gibt es bei Bedarf wieder ab, beispielsweise während eines Eisenmangels oder bei erhöhter Blutbildung.
  • Myoglobin: 3 bis 5% des gesamten Körperspeichereisens befinden sich als Myoglobin in den Muskeln. Myoglobin ist dem Hämoglobin ähnlich, aber es hat die Aufgabe, Sauerstoff innerhalb der Muskeln zu speichern und freizusetzen, was für die Muskelfunktion besonders wichtig ist, insbesondere während körperlicher Aktivität.
  • Transport-Eisen (Transferrin): Nur etwa 0,1% des gesamten Eisens im Körper ist als Transferrin vorhanden. Transferrin transportiert Eisen im Blut zu den Zellen, die es benötigen, etwa zu den roten Blutkörperchen, die neues Hämoglobin synthetisieren, oder zu den Zellen im Knochenmark. Darüber hinaus spielt Transferrin eine wichtige Rolle im Immunsystem. Es beeinflusst die Aktivität von Monozyten und Makrophagen, den Fresszellen des Immunsystems, und hilft, die Infektionsabwehr zu regulieren. In seiner Rolle als Eisenbinder verhindert Transferrin, dass pathogene Mikroorganismen Eisen, das für ihr Wachstum wichtig ist, aus dem Blut aufnehmen können, wodurch es zu einer Art „Eisenentzug“ für Krankheitserreger wird.

Das Hämoglobin ist ein faszinierendes Molekül, das eine Schlüsselrolle im menschlichen Körper spielt, vor allem beim Transport von Sauerstoff und Kohlendioxid. Es besteht aus vier Polypeptidketten, die je ein Eisenion in ihrem Häm-Gruppen enthalten. Dieses Eisenion bindet an den Sauerstoff, was es dem Hämoglobin ermöglicht, Sauerstoff von den Lungen zu den Geweben zu transportieren. Der Mechanismus des Sauerstofftransports basiert auf der Fähigkeit von Hämoglobin, seine Form zu ändern, je nachdem, wie viele Sauerstoffmoleküle gebunden sind.

Darüber hinaus hat Hämoglobin die Fähigkeit, Kohlendioxid, das als Abfallprodukt des Stoffwechsels in den Geweben entsteht, aufzunehmen und zurück zur Lunge zu transportieren, wo es abgeatmet wird. Die Pufferfunktion des Hämoglobins hilft, den pH-Wert des Blutes stabil zu halten, indem es überschüssige Wasserstoffionen (H+) bindet oder freisetzt, je nach Bedarf des Körpers.

Die Rolle des Hämoglobins im Körper ist also nicht nur auf den Transport von Gasen beschränkt, sondern auch entscheidend für die Aufrechterhaltung des Säure-Basen-Gleichgewichts im Blut.

Das Eisen im Körper wird nicht nur im Hämoglobin und Hämoglobin-ähnlichen Molekülen wie Myoglobin verwendet, sondern auch in Form von Depot- und Transportformen gespeichert und transportiert, was für die Aufrechterhaltung der physiologischen Funktionen unerlässlich ist.

Insgesamt zeigt sich, dass Eisen nicht nur für die Sauerstoffversorgung des Körpers entscheidend ist, sondern auch eine Schlüsselrolle in der Immunabwehr und in der Energiebereitstellung für Muskelarbeit spielt.

Ein ausgeglichener Eisenhaushalt ist essenziell für Leistungsfähigkeit, Immunabwehr und Zellgesundheit. 🚀

🩸 Eisenmangel & seine Auswirkungen

Eisenmangel kann sich auf verschiedene Weisen manifestieren, von der schwerwiegenden Eisenmangelanämie bis hin zu milderen, aber häufigeren latenten Formen des Mangels.

Mikrozytäre Eisenmangelanämie

Die bekannteste und klinisch relevante Form des Eisenmangels ist die mikrozytäre Eisenmangelanämie. Diese tritt auf, wenn der Körper nicht genügend Eisen hat, um genug Hämoglobin zu produzieren, was zu einer verringerten Sauerstofftransportkapazität des Blutes führt. Eine mikrozytäre Anämie bedeutet, dass die roten Blutkörperchen kleiner und weniger zahlreich sind als normal. Diese Anämie muss von einem Arzt diagnostiziert werden, da auch andere Mangelzustände (wie Mangel an Cobalamin, Folsäure, Vitamin C, Pyridoxin oder Kupfer) ähnliche Symptome hervorrufen können.

⚠️ Latenter Eisenmangel

Im Gegensatz zur Eisenmangelanämie sind latente Formen des Eisenmangels weniger dramatisch, aber sehr verbreitet. Sie zeigen sich oft durch unspezifische Symptome, die den Alltag belasten können, jedoch häufig nicht sofort auf einen Eisenmangel hinweisen. Zu den typischen Anzeichen gehören:

  • Blasse Haut
  • Schnelle Ermüdbarkeit und Müdigkeit
  • Appetitlosigkeit
  • Kopfschmerzen
  • Reizbarkeit und psychische Erschöpfung
  • Wetterfühligkeit oder eine verstärkte Empfindlichkeit gegenüber Temperaturänderungen

Zusätzlich zu diesen allgemeinen Symptomen gibt es auch äußere Anzeichen, die auf einen Eisenmangel hindeuten können, darunter:

  • Rauhe Haut
  • Brüchiges Haar oder Haarausfall
  • Rillen in den Fingernägeln, die das Erscheinungsbild der Nägel verändern
  • Gefühlsstörungen wie Taubheitsgefühle oder Kribbeln in den Händen und Füßen
  • Mundwinkelrhagaden (Risse an den Mundwinkeln)
  • Brennen auf der Zunge oder eine entzündete Mund- und Rachenschleimhaut

Diese Symptome sind oft subtil und können leicht übersehen werden. Ein latenter Eisenmangel kann daher über längere Zeit bestehen bleiben, bevor er erkannt wird, obwohl er schon zu körperlichen Beschwerden führt.

Behandlung und Prävention

Eisenmangel, sei er latent oder in Form einer Anämie, kann durch entsprechende Ernährungsumstellungen (z. B. durch den Verzehr eisenreicher Nahrungsmittel wie Fleisch, Hülsenfrüchte, grünes Gemüse und Vollkornprodukte) und gegebenenfalls durch Eisensupplemente behandelt werden. Es ist jedoch wichtig, eine Diagnose durch einen Arzt zu erhalten, um festzustellen, ob der Eisenmangel allein oder in Kombination mit anderen Nährstoffmängeln vorliegt, da eine falsche Behandlung den Zustand möglicherweise verschlechtern könnte.

Eisen & Herzinfarktrisiko ❤️

Die in der finnischen Studie von 1992 aufgestellten Zusammenhänge zwischen einem hohen Ferritinspiegel und einem erhöhten Risiko für Herzinfarkte bei Männern führten damals zu viel Diskussion, vor allem, weil Ferritin als Speicherform von Eisen im Körper eine wichtige Rolle im Eisenstoffwechsel spielt. Die Studie wies darauf hin, dass Männer mit Ferritinwerten über 200 µg/l ein mehr als doppelt so hohes Risiko für Herzinfarkte hatten, insbesondere wenn ihre LDL-Cholesterinwerte ebenfalls erhöht waren. Doch diese Korrelation wurde später von einigen Seiten relativiert und angezweifelt. Es gab unterschiedliche Meinungen darüber, wie stark Ferritin wirklich ein Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen darstellt.

Lothar Wendts Theorie:

Der Mediziner Lothar Wendt hatte bereits in den späten 1970er Jahren eine ähnliche Theorie aufgestellt, jedoch mit einem anderen Fokus. Er argumentierte, dass nicht nur der Ferritinspiegel, sondern vor allem der Hämatokritwert des Blutes eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von Arteriosklerose, Herzinfarkten, Schlaganfällen (Apoplex) sowie anderen Krankheiten wie Diabetes und rheumatischen Erkrankungen spiele. Der Hämatokritwert gibt an, welcher Anteil des Blutes aus festen Bestandteilen wie Erythrozyten (rote Blutkörperchen), Leukozyten (weiße Blutkörperchen) und Thrombozyten (Blutplättchen) besteht. Wendt stellte fest, dass ein höherer Hämatokritwert zu einer höheren Blutviskosität führt, was das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse und Stoffwechselerkrankungen erhöhen könnte. Während Werte bis zu 50% allgemein als normal angesehen werden, zeigte Wendt, dass mit einem Hämatokritwert von mehr als 42% das Risiko für Infarkte und andere Krankheiten progressiv ansteigt.

Eiweißspeicherkrankheiten:

In seinen Arbeiten bezeichnete Wendt diese Krankheitsbilder als „Eiweißspeicherkrankheiten“, bei denen eine Überforderung des Organismus mit Eiweißen und Blutzellen zu einer zunehmenden Belastung des Körpers führt und die Entwicklung von Arteriosklerose, Herzinfarkt und Diabetes begünstigt.

🛡️ Hohe Eisenzufuhr und Krankheitsprogression:

Eine weitere interessante Perspektive bezieht sich auf den Zusammenhang zwischen Eisen und Immunerkrankungen. Untersuchungen haben gezeigt, dass eine zu hohe Eisenzufuhr in bestimmten Krankheitsstadien, insbesondere bei AIDS oder Krebs, die Krankheitsprogression beschleunigen könnte. In solchen Fällen könnte Eisen das Wachstum von Tumorzellen fördern oder das Immunsystem schwächen, was die Krankheitsentwicklung begünstigt. Dies steht im Gegensatz zu der allgemein bekannten Rolle von Eisen bei der Aufrechterhaltung der Körperfunktionen, etwa im Hämoglobin, das für den Sauerstofftransport verantwortlich ist.

Freies Eisen vs. gebundenes Eisen:

Es ist wichtig, zwischen den verschiedenen Formen von Eisen im Körper zu unterscheiden. Ferritin, Transferrin und Hämoglobin sind gebundene Formen von Eisen, die in verschiedenen biologischen Prozessen eine Rolle spielen. Freies, ungebundenes Eisen hingegen ist äußerst reaktiv und kann zur Bildung von freien Radikalen führen, die Zellen schädigen und Entzündungsprozesse anheizen können. Dieses freie Eisen könnte potenziell mit einem erhöhten Risiko für verschiedene chronische Erkrankungen und Infektionen in Verbindung stehen.

Medizinische Kontrolle bei Eisenpräparaten:

Die Behandlung mit Eisenpräparaten sollte daher in Phasen geschwächter Immunlage (wie bei Krankheiten, in denen das Immunsystem unter Druck steht) nur unter medizinischer Aufsicht erfolgen. Eine übermäßige Eisenzufuhr in solchen Zeiten könnte das Immunsystem weiter belasten und das Risiko für krankheitsbedingte Komplikationen erhöhen.

Die Forschung zu Eisen und seiner Wirkung auf die Gesundheit ist komplex und wird durch viele Faktoren beeinflusst. Während Eisen für viele physiologische Funktionen unerlässlich ist, muss die Balance gewahrt bleiben, da sowohl Eisenmangel als auch ein Überschuss an Eisen gesundheitliche Risiken bergen können. Weitere Studien sind erforderlich, um die genauen Zusammenhänge zwischen Eisen, Immunfunktionen und verschiedenen Krankheiten besser zu verstehen und gezielte therapeutische Empfehlungen abgeben zu können.

🔍 Ein ausgeglichener Eisenhaushalt ist essenziell. Sowohl Eisenmangel als auch ein Überschuss können gesundheitliche Risiken bergen. 💡

Eisenvorkommen in Lebensmitteln 🥩🌿

Eisen ist ein essentielles Spurenelement, das für die Sauerstoffversorgung des Körpers entscheidend ist, da es ein wichtiger Bestandteil des Hämoglobins ist, das den Sauerstoff in den roten Blutkörperchen transportiert. Eisenmangel kann die Sauerstoffversorgung des Gewebes beeinträchtigen, was zu einer Vielzahl von Symptomen wie Müdigkeit, Blässe und Konzentrationsstörungen führen kann. Besonders

📉 Grenzwerte für Eisenmangel im Blut:

Eisenmangel wird oft diagnostiziert, wenn die Hämoglobinkonzentration im Blut unter bestimmte Schwellenwerte fällt:

  • Frauen: weniger als 12 g/dl Blut
  • Männer: weniger als 13 g/dl Blut

Frauen sind aufgrund ihrer monatlichen Menstruation besonders anfällig für Eisenmangel, da sie mehr Eisen verlieren als Männer. Auch während der Schwangerschaft oder bei starkem Blutverlust durch andere gesundheitliche Probleme kann der Eisenbedarf steigen.

🔝 Eisenreiche Lebensmittel

Ein wichtiger Teil der Prävention und Behandlung von Eisenmangel ist eine eisenreiche Ernährung. Hier sind einige Lebensmittel mit besonders hohem Eisengehalt pro 100g:

🥩 Tierische Quellen:

  • Leber – 30 mg
  • Eigelb – 7,2 mg
  • Rindfleisch – 3,3 mg

🌱 Pflanzliche Quellen:

  • Kürbiskerne – 12 mg
  • Sesam – 10 mg
  • Hülsenfrüchte (z. B. Linsen, Kichererbsen) – 8,6 mg
  • Quinoa – 8 mg
  • Pistazien – 7,5 mg
  • Cashewkerne – 6 mg
  • Eierschwammerl (Pfifferlinge) – 5,8 mg
  • Haferflocken – 4,6 mg
  • Dinkelbrot – 4,2 mg
  • Goldhirse – 3 mg

💪🔋 Tipp:

  • Tierisches Eisen (Hämeisen), das in Fleisch und Leber vorkommt, wird vom Körper effizienter aufgenommen als pflanzliches Eisen (Nicht-Hämeisen), das in Hülsenfrüchten, Vollkornprodukten und Nüssen enthalten ist. Pflanzliches Eisen kann jedoch durch den Verzehr von Vitamin-C-reichen Lebensmitteln (wie Zitrusfrüchten oder Paprika) in der gleichen Mahlzeit besser absorbiert werden.
  • Eine ausgewogene Ernährung, die sowohl tierische als auch pflanzliche Eisenquellen umfasst, kann helfen, den Eisenbedarf zu decken und Mangelzustände zu vermeiden.

Tagesbedarf & Einflussfaktoren auf die Eisenaufnahme 🩸

🔢 Täglicher Eisenbedarf:

Eisen ist ein lebenswichtiges Mineral, das für viele wichtige Körperfunktionen von entscheidender Bedeutung ist, insbesondere für den Sauerstofftransport im Blut, die Zellatmung und die Energieproduktion. Da der Körper Eisen nicht selbst herstellen kann, muss es regelmäßig über die Nahrung aufgenommen werden.

Der Eisenbedarf variiert je nach Lebensphase und spezifischen Bedingungen, die den Bedarf erhöhen können:

  • Erwachsene: Etwa 12 mg Eisen pro Tag sind für Männer und nicht-menstruierende Frauen ausreichend, um ihren Bedarf zu decken.
  • Frauen im gebärfähigen Alter: Frauen, die menstruieren, benötigen aufgrund des monatlichen Eisenverlusts durch die Menstruation mehr Eisen. Der Bedarf liegt hier bei etwa 15 mg pro Tag.
  • Schwangere Frauen: Während der Schwangerschaft steigt der Eisenbedarf, besonders im letzten Schwangerschaftsdrittel, auf etwa 30 mg täglich, da mehr Blut gebildet werden muss, um das wachsende Baby zu versorgen.
  • Blutspender: Auch Blutspender haben aufgrund des Verlusts an Blut und Eisen einen erhöhten Bedarf und sollten auf eine ausreichende Eisenversorgung achten.
  • Stillende Frauen: Der Eisenbedarf steigt auch während der Stillzeit, da Eisen über die Muttermilch an das Baby abgegeben wird.
  • Leistungssportler: Personen, die regelmäßig intensiv trainieren, haben ebenfalls einen höheren Eisenbedarf aufgrund des vermehrten Eisenverbrauchs durch körperliche Belastung.

Eisenmangel und Behandlung

Eisenmangel kann die Sauerstoffversorgung der Zellen beeinträchtigen, was zu Müdigkeit, Schwäche und einer verminderten Leistungsfähigkeit führen kann. In Fällen von Eisenmangel ist es wichtig, zunächst durch die Ernährung ausreichend Eisen aufzunehmen. Eisenreiche Lebensmittel wie Fleisch, Hülsenfrüchte, grünes Blattgemüse und Nüsse können helfen, den Bedarf zu decken.

Bei einem schwerwiegenden Eisenmangel, der sich in einer Eisenmangelanämie äußern kann, sind in der Regel Eisenpräparate erforderlich, um den Mangel schnell auszugleichen. In solchen Fällen ist es ratsam, ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, da zu viel Eisen ebenfalls schädlich sein kann.

Eine ausgewogene Ernährung mit eisenreichen Lebensmitteln ist der beste Weg, um den täglichen Eisenbedarf zu decken und Eisenmangel vorzubeugen. In bestimmten Lebensphasen oder bei besonderen gesundheitlichen Bedingungen ist es jedoch wichtig, den Eisenbedarf durch gezielte Maßnahmen zu erhöhen. Wenn ein schwerwiegender Mangel vorliegt, sollten Eisenpräparate unter ärztlicher Aufsicht eingenommen werden, um die Gesundheit zu sichern und einen Mangel zu behandeln.

⚠️ Hemmstoffe der Eisenaufnahme:

Es gibt eine Reihe von Substanzen, die die Aufnahme von Eisen im Körper hemmen können. Dazu gehören:

  1. Phytate: Diese befinden sich in Lebensmitteln wie Vollkornprodukten, Sojamilch, Tempeh und auch in Käse. Phytate können mit Eisen Komplexe bilden, die vom Körper schwerer aufgenommen werden können.
  2. Oxalsäure: Diese ist in Lebensmitteln wie Spinat und Rhabarber enthalten. Auch Oxalsäure kann die Eisenaufnahme negativ beeinflussen.
  3. Tannine: Diese finden sich in Schwarztee und Kaffee. Sie binden Eisen und können dessen Absorption im Darm verringern.
  4. Medikamente: Bestimmte Medikamente, wie Antibiotika, säurebindende Medikamente und Alginate (in verarbeiteten Lebensmitteln wie Puddingpulver, Instantsuppen oder Speiseeis), können ebenfalls die Eisenaufnahme beeinträchtigen.

Förderung der Eisenaufnahme:

Um die Eisenaufnahme zu verbessern, besonders für Vegetarier, die auf pflanzliche Eisenquellen angewiesen sind, ist es wichtig, auch Vitamin C aufzunehmen. Vitamin C fördert die Resorption von Eisen, indem es die chemische Form von Eisen verändert, sodass es besser vom Körper aufgenommen werden kann. 500 mg Vitamin C (z. B. aus Acerola-Früchten) können die Eisenaufnahme selbst bei hoher Phytatzufuhr um das Vierfache steigern.

Besondere Risiken und Herausforderungen:

  • Kinder, die sich ausschließlich von Eis, Süßigkeiten und Limonade ernähren, sind besonders gefährdet für Eisen- und Zinkmangel, da diese Nahrungsmittel keine ausreichenden Nährstoffe bieten und oft die Aufnahme wichtiger Mineralstoffe blockieren.
  • Eine verminderte Produktion von Salzsäure im Magen kann ebenfalls die Eisenverwertung erheblich beeinträchtigen, da Salzsäure wichtig für die Umwandlung von Eisen in eine Form ist, die vom Körper leichter aufgenommen werden kann.

Achtung bei Eisenüberladung:

Bei bestimmten Erkrankungen des Eisenstoffwechsels, wie Hämochromatose (Eisenspeicherkrankheit), wird Eisen schlecht reguliert und kann sich in gefährlichen Mengen in den Organen, insbesondere der Leber, Milz und verschiedenen Drüsen, ablagern. In solchen Fällen sollte keinesfalls zusätzliches Eisen aufgenommen werden, da dies zu ernsten Schäden führen kann.

Auch eine langfristige, unkontrollierte Einnahme von hochdosierten Eisenpräparaten kann zu Siderosen führen, einer Eisenablagerung in der Leber, was ebenfalls zu Organschäden führt.

Eisen ist ein wichtiger Bestandteil der Ernährung, aber es ist entscheidend, die richtige Balance zu finden. Ein Eisenmangel sollte in erster Linie durch eine angepasste Ernährung und gegebenenfalls durch ärztlich verordnete Eisenpräparate behandelt werden. Gleichzeitig ist es wichtig, auf Faktoren zu achten, die die Eisenaufnahme hemmen, und den Eisenbedarf entsprechend den individuellen Lebensumständen anzupassen.

⚖️🔬 Eine ausgewogene Ernährung mit Eisenquellen & fördernden Faktoren ist essenziell, um Eisenmangel zu vermeiden – aber eine Überdosierung sollte ebenfalls vermieden werden.

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Seiten: 307