Wasserheilkunde Wickel

Die Anwendung von Wickeln ist eine wichtige Methode der Kneippkur, die tiefgreifende Auswirkungen auf den Körper hat. Wickel wirken vor allem durch die Stimulierung der Hautaktivität, was verschiedene physiologische Prozesse im Körper anregt.

Wirkung der Wickel:

  1. Anregung des Blutkreislaufs: Der Wickel übt durch den Hautkontakt einen Reiz aus, der die Blutzirkulation in den betroffenen Bereichen anregt. Dies fördert die Durchblutung, wodurch die Gewebe besser mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden und gleichzeitig Abfallstoffe effizienter abtransportiert werden.
  2. Einfluss auf das Nervensystem: Die Temperatur des Wickels, ob kühl oder warm, hat direkten Einfluss auf das Nervensystem. Ein warmer Wickel wirkt beruhigend und entspannend, während ein kalter Wickel anregend und belebend wirken kann. Diese thermischen Reize helfen, das Nervensystem zu regulieren und das körperliche Gleichgewicht wiederherzustellen.
  3. Wärmeregulation des Körpers: Wickel helfen, die Körpertemperatur zu regulieren. Warme Wickel unterstützen den Körper dabei, Wärme aufzunehmen, was besonders bei Erkältungen oder Verspannungen hilfreich ist. Kalte Wickel können bei Entzündungen oder akuten Schmerzen eingesetzt werden, um eine kühlende und entzündungshemmende Wirkung zu erzielen.
  4. Schmerzlindernde Wirkung: Wickel können besonders bei Muskelverspannungen, Gelenkschmerzen oder Entzündungen schmerzlindernde Effekte haben. Die Förderung der Durchblutung und die thermischen Reize können helfen, Schmerzsignale im Nervensystem zu lindern.
  5. Stimulierung der Selbstheilungskräfte: Wickel regen die Selbstheilungskräfte des Körpers an, indem sie das Immunsystem aktivieren und die natürlichen Regenerationsprozesse unterstützen. Sie helfen dem Körper, sich selbst zu regulieren und Entzündungen oder Verletzungen zu heilen.

Insgesamt sind Wickel eine sanfte und dennoch sehr wirkungsvolle Methode, um den Körper zu unterstützen, die Selbstregulation zu fördern und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern. Besonders hilfreich sind sie bei der Behandlung von Muskelverspannungen, Erkältungen, Gelenkbeschwerden und entzündlichen Prozessen.

Zum Wickel gehören immer 3 Teile:

  1. Nasses Innentuch
  2. Zwischentuch
  3. Abschlusstuch außen, bestehend aus Wolle oder Flanell

Voraussetzung einer Wickeltherapie:

  • Zimmertemperatur ca. 23 Grad
  • Keine Zugluft
  • Wickel muss eng anliegen
  • Der Wickel muss schnell abgenommen und die Körperteile abgetrocknet werden
  • Kühlende Wickel sollen nur auf warme Körperteile kommen
  • Nach einem Wickel 40 Minuten ruhen
  • Erfolgt während des Wickelanlegens – warm/kalt, Zeichen eines Schüttelfrosts, ist der Wickel sofort abzunehmen.

Folgende Kneipp`sche Anwendungen gibt es:

  1. Kalte Wickel
  2. Wärme erzeugende kalte Wickel
  3. Schweißfördernde kalte Wickel
  4. Fußwickel
  5. Zwiebelwickel
  6. Topfenwickel und Heilerdewickel
  7. Leinsamenwickel
  8. Ingwerwickel

Kalte Wickel

Kalte Wickel sind eine effektive Methode, um überschüssige Wärme aus dem Körper abzuleiten und bei verschiedenen Beschwerden zu helfen, wie zum Beispiel bei Entzündungen, hohem Fieber oder Überhitzung. Durch das Einhüllen des betroffenen Bereichs in kühlem Wasser unterstützen sie den Wärmeentzug und wirken kühlend sowie entzündungshemmend. Diese Methode hilft, die Körpertemperatur zu regulieren, indem sie die Wärme aus dem Körper zieht, was besonders bei fieberhaften Zuständen oder Entzündungen eine beruhigende Wirkung hat.

Anwendung von kalten Wickeln:

  1. Vorbereitung des Wickels: Eine Schüssel wird mit kaltem Wasser gefüllt, wobei einige Tropfen Essig hinzugefügt werden. Der Essig hat eine unterstützende Wirkung, da er den Wärmeentzug intensivieren und gleichzeitig die Haut pflegen kann.
  2. Wickeln des Körpers: Ein sauberes, dünnes Tuch wird in das kalte Wasser-Essig-Gemisch getaucht, gut ausgedrückt, sodass es feucht, aber nicht tropfnass ist. Das feuchte Tuch wird dann um das betroffene Körperteil gewickelt. Dies kann ein Gelenk, der Kopf oder ein anderer Bereich des Körpers sein, der lokal überhitzt oder entzündet ist.
  3. Wirkung des Wickels: Der kalte Wickel hat sofort eine kühlende Wirkung und trägt dazu bei, überschüssige Wärme zu entziehen. Dies ist besonders hilfreich bei hohem Fieber oder bei Entzündungen, wo eine lokale Kühlung den Heilungsprozess unterstützen kann.
  4. Erneuerung des Wickels: Nach etwa 30 Minuten kann das Wickeltuch warm geworden sein, da es die Körperwärme aufgenommen hat. In diesem Fall wird das Tuch entfernt und durch ein neues, kühles Wickeltuch ersetzt, um den kühlenden Effekt aufrechtzuerhalten.
  5. Umhüllung mit einem Handtuch: Um den kalten Wickel zusätzlich zu stabilisieren und die Kälte länger aufrechtzuerhalten, wird das Tuch mit einem dicken Handtuch umwickelt. Diese äußere Umhüllung hilft dabei, den Wickel zu fixieren und den gewünschten Effekt zu verlängern.

Kalte Wickel sind besonders geeignet, um den Körper bei Entzündungen oder hohem Fieber zu unterstützen und eine schnelle Linderung zu verschaffen. Sie wirken nicht nur kühlend, sondern fördern auch die Durchblutung und können so den Heilungsprozess beschleunigen.

 

Wärme erzeugende kalte Wickel

Wärme erzeugende kalte Wickel sind eine besondere Form der Wickeltherapie, die durch einen gezielten Temperaturwechsel wirken. Obwohl der Wickel zu Beginn mit kaltem Wasser durchgeführt wird, entwickelt sich eine wärmende Wirkung im Laufe der Anwendung. Dies geschieht durch den längeren Zeitraum des Anliegens und die Reaktion des Körpers auf den kühlenden Reiz. Der Körper reagiert auf die anfängliche Kälte mit einer verstärkten Durchblutung und einer Aktivierung des Stoffwechsels, wodurch letztlich Wärme erzeugt wird. Diese Methode fördert die Regeneration, lindert Verspannungen und unterstützt die Heilung von Entzündungen oder Muskelbeschwerden.

Anwendung von Wärme erzeugenden kalten Wickeln:

  1. Vorbereitung des Wickels: Der Wickel wird wie bei den herkömmlichen kalten Wickeln mit kaltem Wasser zubereitet, ohne jedoch Essig hinzuzufügen, da der Fokus hier auf der langfristigen Kühlung und der anschließenden Wärmeentwicklung liegt.
  2. Anwendung des Wickels: Das feuchte Wickeltuch wird um den zu behandelnden Körperbereich (z. B. einen Arm, ein Bein oder den Bauch) gewickelt. Der Wickel sollte eng und gleichmäßig anliegen, damit der Kühleffekt direkt auf die Haut einwirken kann.
  3. Wirkung des Wickels: Der kalte Wickel bleibt 40 bis 70 Minuten am Körper, und während dieser Zeit beginnt der Körper, durch den kühlenden Reiz eine Umstellung vorzunehmen. Zunächst zieht sich der Körper zusammen, um Wärme zu erhalten, aber mit der fortschreitenden Anwendung wird der Stoffwechsel angeregt. Der Körper reagiert mit einer vermehrten Durchblutung und einer Erwärmung des betroffenen Bereichs.
  4. Erwärmung im Wickel: Nach der angegebenen Zeit wird der Wickel zunehmend wärmer, da der Körper versucht, den kühlenden Effekt auszugleichen und Wärme zu erzeugen. Dies hat zur Folge, dass die Durchblutung und der Stoffwechsel an diesem Bereich gesteigert werden. Der Körper reagiert also mit einer natürlichen Wärmeregulierung, die zu einer tiefen, langanhaltenden Wärme im behandelten Bereich führt.

Vorteile der Wärme erzeugenden kalten Wickel:

  • Steigerung des Stoffwechsels: Durch die anhaltende kühlende Wirkung wird der Kreislauf angeregt, was den Stoffwechsel erhöht und die Regeneration fördert.
  • Durchblutungsförderung: Die anfängliche Kälte und die anschließende Wärme steigern die Blutzirkulation und sorgen für eine bessere Versorgung des Gewebes mit Sauerstoff und Nährstoffen.
  • Linderung von Entzündungen: Diese Wickel können bei entzündlichen Prozessen helfen, indem sie sowohl die Entzündung dämpfen (durch die anfängliche Kälte) als auch die Heilung fördern (durch die spätere Erwärmung).

Wärme erzeugende kalte Wickel sind besonders nützlich, um den Körper zu aktivieren, den Stoffwechsel zu steigern und die Durchblutung zu fördern, insbesondere bei Muskelverspannungen, Gelenkschmerzen oder nach körperlicher Anstrengung.

 

Schweißfördernde kalte Wickel

Schweißfördernde kalte Wickel sind eine spezielle Form der Wickeltherapie, die darauf abzielt, die Körpertemperatur kurzfristig zu erhöhen und durch den Schweißausbruch den Körper zu entgiften sowie Bakterien zu bekämpfen. Trotz des kalten Ausgangsreizes wird durch den längeren Kontakt mit dem Wickel eine natürliche Wärmeentwicklung im Körper angeregt, was zu einer verstärkten Schweißproduktion führt. Diese Methode aktiviert die Abwehrmechanismen des Körpers und fördert die Ausscheidung von Giftstoffen. Durch die gesteigerte Wärme werden insbesondere hitzeempfindliche Bakterien bekämpft, was die Heilung von Infektionen oder entzündlichen Prozessen unterstützen kann.

Anwendung der schweißfördernden kalten Wickel:

  1. Vorbereitung des Wickels: Wie bei den anderen kalten Wickeln wird das Wickeltuch mit kaltem Wasser getränkt, jedoch ohne zusätzlichen Essig oder andere Zusätze. Der Wickel sollte gut ausgewrungen sein, sodass er nicht tropft, aber dennoch genügend Feuchtigkeit aufweist, um die Kühlung zu erzeugen.
  2. Anwendung des Wickels: Das feuchte Wickeltuch wird um den zu behandelnden Körperbereich gewickelt, der eng anliegen sollte, um die kühlende Wirkung effektiv zu entfalten. Dies kann zum Beispiel auf dem Bauch, dem Rücken oder den Gliedmaßen erfolgen.
  3. Dauer und Wirkung: Der Wickel bleibt für eine längere Zeit am Körper, normalerweise 90 bis 120 Minuten, bis es zum Schweißausbruch kommt. Zunächst wird der Körper durch die Kälte stark gekühlt, aber die Reaktion des Körpers auf diesen Reiz führt zu einer Erhöhung der inneren Körpertemperatur, was den Schweißfluss anregt.
  4. Verstärkung der Wirkung durch heißen Tee: Um den schweißfördernden Effekt zu verstärken, wird empfohlen, während der Anwendung viel heißen Tee zu trinken. Der heiße Tee unterstützt die Temperaturerhöhung im Körper und stimuliert das Schwitzen. Kräutertees wie Ingwer-, Linden- oder Kamillentee sind besonders geeignet, da sie zusätzlich beruhigend wirken und die Entgiftung fördern.
  5. Ergebnis: Nach dem beschriebenen Zeitraum tritt der Schweißausbruch ein. Der Körper beginnt, die überschüssige Wärme abzugeben, was die Ausscheidung von Giftstoffen und Bakterien fördert. Besonders hitzeempfindliche Mikroben können durch diese vorübergehende Erhöhung der Körpertemperatur zerstört werden, was die Heilung bei Infektionen und Entzündungen unterstützen kann.

Vorteile der schweißfördernden kalten Wickel:

  • Förderung des Schwitzens: Durch das Ansteigen der Körpertemperatur wird der Schweißfluss angeregt, was den Körper hilft, Giftstoffe und Abfallprodukte auszuscheiden.
  • Zerstörung von Bakterien: Die kurzfristige Erhöhung der Körpertemperatur kann dazu beitragen, Bakterien, die hitzeempfindlich sind, abzutöten und so Infektionen vorzubeugen oder zu bekämpfen.
  • Entgiftung und Reinigung: Das vermehrte Schwitzen hilft, den Körper zu entgiften und fördert die Reinigung der Haut und der Organe.
  • Stärkung des Immunsystems: Der Schweißausbruch und die damit verbundene Aktivierung des Kreislaufsystems unterstützen das Immunsystem und fördern die Abwehr von Krankheiten.

Schweißfördernde kalte Wickel sind daher besonders hilfreich bei der Bekämpfung von Erkältungen, Infektionen oder entzündlichen Prozessen, indem sie die natürlichen Abwehrmechanismen des Körpers stärken und die Ausscheidung von Giftstoffen unterstützen.

 

Fußwickel

Die Fußwickel sind eine bewährte Methode der Kneippkur zur Ausleitung von Entzündungen und zur Unterstützung der Selbstheilungskräfte des Körpers. Sie helfen, die „krankhaften Säfte“ und die überschüssige Wärme aus dem Körper zu entfernen, wie es Kneipp formulierte. Diese Methode basiert auf der Anwendung von feuchten Wickeln, die den Kreislauf anregen und die Entzündung lindern können.

Anwendung von Fußwickeln:

  1. Vorbereitung des Wickels:
    • Kalte Fußwickel: Bei entzündlichen Prozessen oder bei überschüssiger Wärme im Körper (z. B. bei Fieber oder entzündeten Gelenken) wird der Wickel mit kaltem Wasser, ggf. ergänzt mit Essigwasser, zubereitet. Das feuchte Tuch wird dann um die Füße und die Knöchel gewickelt, wobei der Wickel eng anliegen sollte.
    • Warme Fußwickel: Bei schlechter Durchblutung oder Kälteempfindlichkeit wird der Wickel mit warmem Wasser vorbereitet. In diesen Fällen dient der Wickel dazu, die Blutzirkulation zu fördern und die betroffenen Körperteile zu wärmen.
  2. Anwendung der Wickel: Der Wickel wird um beide Füße (einschließlich der Knöchel) angelegt. Statt eines normalen Wickeltuchs können auch Leinensocken verwendet werden. Die nassen Socken oder Wickeltücher werden um die Füße gewickelt, und dann wird der Wickel mit einem trockenen Wolltuch oder -socken umhüllt, um die Wärme oder Kälte möglichst lange zu halten und den gewünschten Effekt zu verstärken.
  3. Dauer der Anwendung: Die Fußwickel bleiben je nach Bedarf und Zustand des Patienten für etwa 30 Minuten bis 1 Stunde an den Füßen. Während dieser Zeit kann sich die Temperatur im Wickel verändern, und der Körper reagiert auf die kühlende oder wärmende Wirkung des Wickels.
  4. Besondere Hinweise:
    • Wärmeentziehende Wirkung: Wenn die betroffenen Körperteile heiß sind, wie etwa bei entzündeten Gelenken oder Muskeln, werden kühlende Wickel empfohlen (z. B. Essigwasserwickel), um die Wärme abzuleiten und Entzündungen zu lindern.
    • Durchblutungsfördernde Wirkung: Bei kalten, schlecht durchbluteten Körperteilen (z. B. kalte Füße) werden warme Wickel verwendet, um die Durchblutung zu fördern und die Wärme im Körper zu steigern.

Vorteile der Fußwickel:

  • Ausleitung von Wärme und Entzündungen: Die kühlenden Fußwickel helfen, überschüssige Wärme aus dem Körper abzuleiten und können entzündliche Prozesse lindern.
  • Förderung der Blutzirkulation: Warme Fußwickel verbessern die Blutzirkulation und können bei der Behandlung von schlecht durchbluteten Körperteilen oder bei Verspannungen von Nutzen sein.
  • Linderung von Schmerzen: Fußwickel können helfen, schmerzhafte, entzündete oder verspannte Gelenke und Muskeln zu beruhigen und die Heilung zu fördern.

Fußwickel sind eine sanfte, aber effektive Methode, um den Körper bei der Behandlung von Entzündungen, Schmerzen und schlechter Durchblutung zu unterstützen. Sie können sowohl bei akuten Beschwerden als auch zur Vorbeugung von Krankheiten angewendet werden.

 

Zwiebelwickel

 

 

Die Anwendung von Zwiebelwickeln ist eine traditionelle Methode, die vor allem bei Halsschmerzen und Husten zur Linderung eingesetzt wird. Die Zwiebel hat aufgrund ihrer Inhaltsstoffe wie ätherischen Ölen und Schwefelverbindungen eine natürliche desinfizierende und zirkulationsfördernde Wirkung. Sie wird dabei verwendet, um die Heilung von Entzündungen zu unterstützen und den Körper bei der Bekämpfung von Erkältungen oder Atemwegsbeschwerden zu unterstützen.

Anwendung von Zwiebelwickeln:

  1. Vorbereitung:
    • Eine rohe Zwiebel wird feingehackt. Die Zwiebelstücke sollten klein genug sein, um ihre Wirkstoffe effektiv freizusetzen.
    • Die gehackte Zwiebel wird in ein sauberes Tuch (z. B. ein Stück Baumwolltuch oder ein dünnes Handtuch) eingewickelt. Alternativ kann auch ein kleines Säckchen verwendet werden, das die Zwiebelstücke enthält.
  2. Anwendung:
    • Das vorbereitete Zwiebel-Tuch wird um den Hals oder den Rücken (insbesondere den Bereich der Lunge) gewickelt, je nachdem, welche Region des Körpers behandelt werden soll.
    • Der Wickel sollte gut anliegen, aber nicht zu fest, um eine angenehme Wirkung zu gewährleisten.
    • Der Wickel kann je nach Bedarf für mehrere Stunden (idealerweise 2 bis 4 Stunden) getragen werden, oder sogar über Nacht, wenn dies gut vertragen wird.
  3. Wirkung:
    • Desinfizierend: Die ätherischen Öle und Schwefelverbindungen in der Zwiebel wirken desinfizierend und können helfen, Bakterien und Viren zu bekämpfen, die zu Halsschmerzen und Husten führen.
    • Zirkulationsfördernd: Die Wärme des Wickels in Kombination mit den entzündungshemmenden Eigenschaften der Zwiebel regt die Durchblutung an, was die Heilung und Linderung der Symptome unterstützt.
    • Schmerzlindern: Zwiebelwickel können auch eine beruhigende Wirkung auf den Hals haben und bei Halsschmerzen oder Reizungen eine schnelle Linderung verschaffen.

Hinweise:

  • Der Zwiebelwickel kann je nach Empfindlichkeit als intensiv wahrgenommen werden. Wenn der Wickel zu scharf oder unangenehm ist, kann die Zwiebel auch etwas weniger fein gehackt werden.
  • Nach der Anwendung kann es zu einem leichten, vorübergehenden Geruch kommen, der jedoch schnell wieder verfliegt.
  • Zwiebelwickel eignen sich besonders bei Erkältungen, Husten und Halsschmerzen, aber auch bei Muskelschmerzen oder verspannten Bereichen im Rücken.

Diese natürliche Methode zur Linderung von Halsschmerzen und Husten ist einfach und kostengünstig und kann eine gute Unterstützung zur Beschleunigung der Heilung bieten.

 

Topfenwickel und Heilerdewickel

 

Topfen- oder Heilerdewickel sind eine traditionelle Methode, die insbesondere bei Hautproblemen und Entzündungen angewendet wird. Sie wirken oberflächlich, indem sie die Haut reinigen, überschüssige Wärme entziehen und Entzündungen lindern. Diese Wickel sind besonders hilfreich bei Akne, leichten Venenentzündungen, Sonnenbrand und Halsschmerzen.

Anwendung von Topfen- oder Heilerdewickeln:

  1. Vorbereitung der Masse:
    • Topfenwickel: Reiner Topfen (Quark) wird in seiner natürlichen Form verwendet. Er hat kühlende, entzündungshemmende Eigenschaften, die vor allem bei Hautentzündungen und Sonnenbrand helfen.
    • Heilerdewickel: Heilerde wird mit etwas Wasser zu einer breiigen Masse angerührt. Heilerde hat eine reinigende Wirkung und kann Giftstoffe aus der Haut ziehen, weshalb sie bei Hautunreinheiten oder leichten Entzündungen hilfreich ist.
  2. Auftragen der Masse:
    • Die breiige Masse wird gleichmäßig und großzügig auf die betroffenen Körperstellen aufgetragen. Bei Akne wird die Heilerde oder der Topfen direkt auf die Hautstellen mit Unreinheiten aufgetragen. Bei Sonnenbrand oder Venenentzündungen können auch größere Hautbereiche behandelt werden.
    • Die Masse sollte dick genug aufgetragen werden, damit sie ihre Wirkung entfalten kann.
  3. Abdecken und Anhaften:
    • Um die Masse an Ort und Stelle zu halten, wird ein sauberes Tuch (z. B. ein Baumwolltuch oder ein dünnes Handtuch) über die behandelten Stellen gelegt. Dies verhindert, dass die Masse abfällt, und sorgt dafür, dass die Haut ausreichend behandelt wird.
  4. Wirkung und Wechsel:
    • Sobald die Masse angetrocknet ist – dies kann je nach Haut und Dicke der aufgetragenen Schicht zwischen 30 Minuten und 1 Stunde dauern – wird der Wickel entfernt.
    • Wickelwechsel: Wenn die Masse vollständig angetrocknet ist, verliert sie ihre Wirksamkeit. Deshalb sollte der Wickel regelmäßig gewechselt werden, insbesondere bei längerer Anwendung oder intensiver Behandlung. In der Regel wird der Wickel nach etwa einer Stunde oder wenn die Masse vollständig getrocknet ist, erneuert.

Vorteile der Topfen- oder Heilerdewickel:

  • Reinigung der Haut: Heilerde hat eine entgiftende Wirkung und zieht Schadstoffe aus der Haut, während Topfen die Haut beruhigt und kühlt.
  • Entzündungshemmende Wirkung: Beide Wickeltypen wirken entzündungshemmend, was sie ideal für die Behandlung von leichten Hautentzündungen, Akne und Sonnenbrand macht.
  • Linderung von Schmerzen und Beschwerden: Insbesondere bei Sonnenbrand oder Venenentzündungen wird die überschüssige Wärme entzogen, was schmerzlindernd wirkt.
  • Kühlende Wirkung: Der Topfenwickel hat eine kühlende Wirkung auf die Haut, was insbesondere bei Entzündungen und Hautirritationen wohltuend ist.

Anwendung bei spezifischen Beschwerden:

  • Akne: Die Heilerde zieht Unreinheiten aus der Haut und wirkt antibakteriell. Topfen wirkt kühlend und entzündungshemmend.
  • Sonnenbrand: Der kühlende Topfenwickel lindert die Hautrötung und Schmerzen, während die Heilerde entzündungshemmend wirkt.
  • Venenentzündungen: Heilerde kann bei leichten Entzündungen der Venen helfen, da sie beruhigend und entzündungshemmend wirkt.
  • Halsschmerzen: Ein Topfenwickel kann auch bei Halsschmerzen angewendet werden, indem er auf den Halsbereich gelegt wird, um die Entzündung zu lindern und die Haut zu beruhigen.

Topfen- und Heilerdewickel sind eine natürliche und wirkungsvolle Möglichkeit, die Haut zu beruhigen, Entzündungen zu lindern und Beschwerden zu behandeln, ohne auf chemische Produkte zurückgreifen zu müssen.

 

Leinsamenwickel –
auch für Krebs nach Dr. Wenzel

Leinsamenwickel sind eine bewährte und vielseitige Anwendung in der Naturheilkunde, die besonders bei Entzündungen, Schmerzen und zur Unterstützung der Heilung von verschiedenen Erkrankungen hilfreich sein können. Sie sind bekannt für ihre beruhigenden, schleimlösenden und entzündungshemmenden Eigenschaften.

Anwendung von Leinsamenwickeln:

  1. Zubereitung des Wickels:
    • Leinsamen werden in einem Verhältnis von etwa 1:3 (Leinsamen zu Wasser) in einem Topf aufgekocht und für einige Minuten köcheln gelassen, bis eine dicke, schleimige Masse entsteht.
    • Nach dem Kochen wird der Leinsamenbrei etwas abgekühlt, um eine angenehme Temperatur zu erreichen, bevor er auf die Haut aufgetragen wird.
  2. Anwendung:
    • Die noch warme Leinsamenmasse wird auf ein Tuch oder ein Baumwolltuch aufgetragen. Das Tuch sollte dick genug sein, um die Masse gut zu halten und gleichzeitig flexibel genug, um sich an die Körperpartien anzupassen.
    • Der Wickel wird dann auf die betroffenen Stellen, wie z. B. den Bauch, die Brust oder die Nebenhöhlen, gelegt.
    • In Fällen von Stirn- und Nasennebenhöhlenentzündungen wird der Wickel auch um die Stirn und Nasenpartie angelegt.
    • Der Wickel bleibt in der Regel 30 bis 60 Minuten auf der Haut, und bei Bedarf kann er über Nacht auf der Haut bleiben, besonders bei intensiveren Anwendungen wie bei der Unterstützung von Krebserkrankungen.
  3. Wirkung und Vorteile:
    • Reinigende Wirkung auf die Darmflora: Leinsamenwickel können durch die enthaltenen Schleimstoffe und Ballaststoffe eine unterstützende Wirkung auf den gesamten Verdauungstrakt und die Darmflora haben. Sie wirken reinigend und fördern die Entgiftung, was von einigen Studien, insbesondere aus Skandinavien, dokumentiert wurde.
    • Schleimlösende Wirkung: Die Leinsamen enthalten Schleimstoffe, die bei Erkältungen oder Entzündungen der Atemwege, wie z. B. bei Stirn- und Nasennebenhöhlenentzündungen, eine beruhigende und schleimlösende Wirkung haben.
    • Schmerzlindernde und entzündungshemmende Wirkung: Leinsamenwickel sind ideal bei Entzündungen, da sie durch ihre kühlende und beruhigende Wirkung Schmerzen lindern und den Heilungsprozess fördern können.
    • Unterstützung bei Krebserkrankungen: Besonders im Rahmen von Krebserkrankungen wird empfohlen, den Wickel täglich vor dem Schlafengehen anzuwenden, um die Selbstheilungskräfte des Körpers zu unterstützen. Dabei soll der Wickel über längere Zeit (z. B. 3 Jahre) angewendet werden.
  4. Häufigkeit der Anwendung:
    • Für die Unterstützung von Krebserkrankungen wird empfohlen, den Wickel täglich nüchtern vor dem Schlafengehen anzuwenden. Diese langanhaltende Anwendung soll dazu beitragen, den Körper zu entgiften und die körpereigenen Abwehrkräfte zu stärken.
    • Bei Entzündungen der Nasennebenhöhlen oder bei Schmerzen kann der Wickel als begleitende Therapie mehrmals pro Woche angewendet werden, um die Beschwerden zu lindern.
  5. Sicherheit und Anwendung bei Kindern:
    • Leinsamenwickel sind auch für Kinder ab 3 Jahren geeignet und können bei Erkältungen oder Bauchschmerzen angewendet werden. Dabei sollte jedoch auf eine sanfte Anwendung geachtet werden, und die Wickel sollten nie zu heiß aufgetragen werden, um Hautirritationen zu vermeiden.

Die Vorteile:

  • Schleimlösende und entzündungshemmende Wirkung bei Erkältungen, Atemwegserkrankungen und Nasennebenhöhlenentzündungen.
  • Förderung der Darmgesundheit und Entgiftung des Körpers.
  • Schmerzlindernde Wirkung bei Entzündungen und anderen Beschwerden.
  • Unterstützung der Selbstheilungskräfte bei schweren Erkrankungen wie Krebs.

Leinsamenwickel sind eine sehr effektive und schonende Methode, um den Körper bei der Heilung zu unterstützen, Beschwerden zu lindern und die natürliche Entgiftung zu fördern.

 

Ingwerwickel

 

Der Ingwerwickel ist eine natürliche Methode zur Förderung der Entgiftung und Anregung des Stoffwechsels. Ingwer hat durch seine scharfen ätherischen Öle und Inhaltsstoffe eine stark durchblutungsfördernde und heilungsfördernde Wirkung, die insbesondere bei Kälteempfindlichkeit und zur Unterstützung der körpereigenen Entgiftungsprozesse hilfreich ist.

Anwendung des Ingwerwickels:

  1. Zubereitung des Ingwerwassers:
    • Wasser kochen: Zunächst werden 4 Liter Wasser zum Kochen gebracht. Nachdem es gekocht hat, sollte es vom Herd genommen werden, um die Temperatur zu kontrollieren.
    • Ingwer vorbereiten: Eine Ingwerwurzel wird zerrieben und der Saft daraus ausgepresst. Dieser Saft wird in das heiße, aber nicht mehr kochende Wasser gegeben. Der Ingwer sollte frisch verwendet werden, um die maximale Wirkung zu erzielen.
  2. Anwendung des Wickels:
    • Ein Tuch wird in das Ingwerwasser getaucht. Das Tuch sollte heiß, aber nicht unangenehm heiß sein, um Hautverbrennungen zu vermeiden. Es wird dann auf die Leberregion (rechte Seite des Oberbauchs) oder auf die Nieren sowie die Kreuzbeinregion (unterer Rücken) gelegt. Diese Bereiche profitieren besonders von der durchblutungsfördernden und entgiftenden Wirkung des Ingwers.
    • Um die Wirkung zu verstärken, wird das feuchte Tuch mit einem Handtuch abgedeckt, und der gesamte Bereich wird mit einer Decke eingehüllt, um die Wärme länger zu halten und das Schwitzen zu fördern.
  3. Dauer und Häufigkeit:
    • Der Wickel sollte mindestens 15 Minuten lang angewendet werden. Dabei sollte das Tuch regelmäßig gewechselt werden, wenn es abkühlt. Wiederholt eintauchen und das Tuch erneuern, um die Wärme konstant zu halten.
    • Das Ingwerwasser kann auch für den nächsten Tag verwendet werden, solange es nicht erneut zum Kochen gebracht wird. Es sollte nur erwärmt, aber nicht wieder aufgekocht werden, um die wertvollen Inhaltsstoffe nicht zu zerstören.
  4. Anwendung bei kalten Händen und Füßen:
    • Bei ständig kalten Händen und Füßen kann der Ingwerwickel auch am gesamten Körper angewendet werden. In diesem Fall wird das Tuch großzügig mit dem Ingwerwasser getränkt und der Körper damit abgerieben. Dies fördert die Durchblutung und hilft, die Körpertemperatur zu regulieren.

Vorteile des Ingwerwickels:

  • Förderung des Stoffwechsels: Ingwer wirkt anregend auf den Stoffwechsel und hilft dem Körper, Giftstoffe auszuleiten und die Verdauung zu unterstützen.
  • Entgiftung: Die durchblutungsfördernde Wirkung von Ingwer trägt dazu bei, dass Giftstoffe über die Haut und den Kreislauf abtransportiert werden.
  • Durchblutungsförderung: Der Ingwerwickel fördert die Blutzirkulation und ist besonders bei kalten Extremitäten hilfreich. Er verbessert die Blutzufuhr in den betroffenen Regionen und hilft, Kälteempfindlichkeit zu lindern.
  • Schmerzlinderung: Der Ingwerwickel kann bei Rückenschmerzen oder Verspannungen durch seine tiefenwirksame Wärme helfen, Schmerzen zu lindern und den Heilungsprozess zu beschleunigen.
  • Stärkung des Immunsystems: Die wärme- und durchblutungsfördernde Wirkung unterstützt das Immunsystem und kann helfen, Erkältungen oder grippeähnliche Symptome abzuwehren.

Hinweise:

  • Achten Sie darauf, dass das Tuch nicht zu heiß ist, um Hautverbrennungen zu vermeiden.
  • Wenn Sie empfindliche Haut haben, testen Sie die Temperatur des Tuchs zuerst an einer kleinen Hautstelle.
  • Der Ingwerwickel sollte nicht bei akuten Hauterkrankungen oder Wunden angewendet werden.

Der Ingwerwickel ist eine sehr effektive Methode zur Entgiftung des Körpers, Förderung der Blutzirkulation und Unterstützung des Stoffwechsels. Er ist besonders nützlich bei Kälteempfindlichkeit, zur Unterstützung der Leber und Nieren sowie bei allgemeinen Entgiftungsprozessen.

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