Erhöhte Darmpermeabilität
Der Darm ist eine wichtige potenzielle Eintrittspforte für fremde Antigene in den Körper. Eine intakte Schleimhautbarriere schützt den Körper vor dem Eindringen fremder Antigene und systemischer Exposition.
Eine erhöhte Darmpermeabilität nennt man auch Leaky Gut Syndrom, die einer enormen Vielfalt an Erkrankungen und Symptomen zugrunde liegen kann. Es ist aber keine Krankheit an sich. Eine gesunde Darmschleimhaut lässt nur richtig verdaute Fette, Proteine und Stärken passieren, damit sie aufgenommen werden können. Die Darmschleimhaut stellt eine Barriere dar, um Bakterienprodukte, Fremdstoffe und große unverdaute Moleküle fernzuhalten. Dies wird als Barrierenfunktion der Magen Darm Schleimhaut bezeichnet. Diese Oberfläche wird oft als Pinselsaum bezeichnet, da die Zotten und Mikrovilli unter dem Mikroskop wie Borsten eines Pinsels aussehen. Die Darmschleimhaut ermöglicht Substanzen auf verschiedene Weise zu überwinden. Der Diffusionsprozess gleicht die Konzentration innerhalb und außerhalb der Zellen aus. Durch die Diffusion gelangen Ionen von Chlorid, Magnesium, Kalium, Natrium und freien Fettsäuren in die Zellen.
Die meisten Nährstoffe werden über den Prozess als aktiver Transport durch die Bürstenränder transportiert. Die Trägermoleküle mit niedrigem Molekulargewicht, transportieren Nährstoffe wie Aminosäuren, Fettsäuren, Glukose, Mineralien und Vitamine durch die Zellmembran. Zwischen den Zellen befinden sich Desmosomen. Diese Verbindungen lassen keine großen Moleküle durch. Wenn der Bereich jedoch gereizt und entzündet ist, lockern sich diese Verbindungen und ermöglichen den Durchgang größerer Moleküle. Die Substanzen, die die intrazellulären Verbindungen passieren, werden vom Immunsystem als fremd angesehen und lösen eine Antikörperreaktion aus.
Wenn die Darmschleimhaut geschädigt ist, können größere Partikel direkt passieren, was wiederum eine Antikörperreaktion auslöst. Wenn die Darmschleimhaut noch stärker geschädigt ist, können Substanzen, die größer als die Partikelgröße sind, krankheitserregende Bakterien, potenziell toxische Moleküle und unverdaute Nahrungspartikel, direkt durch die geschwächten Zellmembranen gelangen. Sie gelangen direkt in den Blutkreislauf und aktivieren dort Antikörper und alarmsubstanzen, sogenannte Zytokine. Die Zytokine alarmieren die Lymphozyten, um die Partikel zu bekämpfen. Dabei entsteht ein Oxidationsmittel, die fernab des Verdauungssystems Reizungen und Entzündungen verursachen. Dies ist die Grundlage für eine Erkrankung, die als erhöhte Darmpermeabilität oder Leaky Gut Syndrom bezeichnet wird.
Der Darmschleim verhindert normalerweise, dass Bakterien in andere Körperteile gelangen. Wenn die Zellen auslaufen, gelangen Bakterien in die Blutbahn und im gesamten Körper. Bei Menschen mit Leaky Gut Syndrom tritt häufig das Bakterium – Blastocystitis hominis auf, das Magen-Darm-Probleme verursachen. Sie werden auch in Gelenksflüssigkeit im Knie eines Arthritispatienten auf. Dieses Syndrom ist mit folgenden medizinischen Problemen verbunden. Allergien, Zöliakie, Morbus Crohn, HIV und Malabsorptionssyndrom. Es wird auch mit Autoimmunerkrankungen wie AIDS, Spondylitis ankylosans, Asthma, Atopie, Bronchitis, Ekzemen, Nahrungsmittel- und Umweltempfindlichkeiten, anderen allergischen Erkrankungen, Psoriasis, Reiter-Syndrom, rheumatoider Arthritis und Hautreizungen in Verbindung gebracht.
Häufige Erkrankungen mit der Darmpermeabilität:
- Chronische Gelenkschmerzen
- Chronische Muskelschmerzen
- Konzentrationsstörungen
- Blähungen
- Migräne
- Stimmungsschwankungen bis hin zu Depressionen
- Nervosität bis hin zu Angstzuständen und Phobien
- Akne
- Ekzeme, z. B. Neurodermitis oder die periorale Dermatitis
- Ein schwaches Immunsystem
- Immer wieder kehrende Blasen- oder Vaginalinfekte
- Chronische Müdigkeit
- Unverträglichkeiten verschiedener Lebensmittel (Nahrungsmittelintoleranzen)
- Reizdarmbeschwerden und vieles mehr
- Zöliakie
- Chemotherapie
- Zirrhose
- Leberfunktionsstörungen
- Colitis ulcerosa
Das Leaky Gut Syndrom belastet die Leber zusätzlich. Alle Nahrungsmittel gelangen direkt vom Blutkreislauf zur Filterung durch die Leber. Die Leber vermenschlicht die Nahrung und lässt sie entweder passieren oder verändert sie, indem sie alle giftigen oder fremden Substanzen abbaut oder speichert. Der Abbau fettlöslicher Giftstoffe ist ein zweistufiger Prozess, der mehr Energie erfordert. Wenn die Leber durch eine unvollständige Verdauung mit entzündlichen Reizstoffen bombardiert wird, hat sie weniger Energie, chemische Substanzen zu neutralisieren. Wenn es überfordert ist, speichert es diese Giftstoffe in Fettzellen. Diese Toxine stellen eine anhaltende Entzündungsquelle. Eine erhöhte Darmpermeabilität ist ein Faktor bei Lebererkrankungen wie Leberzirrhose.
Die häufigste Ursache eines Leaky Gut Syndrom sind chronischer Stress, Dysbiose, Umweltschadstoffe, Magen-Darm-Erkrankungen, Immunüberlastet, übermäßiger Konsum alkoholischer Getränke, schlechte Ernährung und das Vorhandensein von Krankheitserregern.
Wiederherstellung der Darmschleimhaut:
Wenn man an einem undichten Darm leidet, wenden Sie sich am besten an ihrem Hausarzt, der Ihnen bei der Ermittlung der zugrunde liegenden Faktoren helfen kann. Es gibt viele Möglichkeiten den Darm zu heilen. Ändern Sie ihre Gewohnheiten. Essen und kauen Sie die Speisen so lange bis es breiig ist. Sie können auch spezifische Nahrungsergänzungsmittel einnehmen, die Ihrem Körper dabei helfen, sich selbst zu reparieren. Finden Sie heraus, ob Sie an Dysbiose oder Candida leiden, und behandeln Sie es dementsprechend. Nehmen Sie Bakterienflora mit Probiotika und Präbiotika ein. Möglicherweise müssen Sie ihre Verdauungsfunktion mit Enzymen, Bitterstoffe oder Salzsäuretabletten unterstützen. Wenn der Darm geschädigt ist, werden freie Radikale oft in großen Mengen produziert, so das der Körper es nicht gleich verarbeiten kann. Dies führt zu Entzündungen und Reizungen, die einen durchlässigen Darm verschlimmern. Eine weitere Einnahme von antioxidativen Nährstoffen wie Vitamin E, Selen, N-Acetylcystein, Superoxiddismutase, Zink, Mangan, Kuper, Coenzym Q10, Liponsäure und Vitamin C kann helfen, das Feuer der freien Radikale zu löschen. Glutamin ist die bevorzugte Nahrung der Dünndarmzellen. Die Dosierung kann je nach Bedarf zwischen 1 und 30 Gramm täglich liegen. Zink kann ein essentieller Nährstoff für die Darmreparatur sein. Weitere hilfreiche Nährstoffe und Nahrungsergänzungsmittel sind Gamma Oryzanol, Vitamin A, Vitamin C, Pantothensäure – Vitamin B5, Süßholz, Folsäure, Schizandra und Aloe Vera.
Fügen Sie den Darm natürlichen Schleim zu. Flohsamenschale oder Chiasamen. Nehmen Sie 3 mal täglich 1 EL. Flohsamen oder Chiasamen mit 250 ml lauwarmen Wasser zu sich. Auch Eibischwurzeltee ist schleimbildend. Sie wirkt schleimschützend und reizlindernd. Süßholzwurzeltee schützt die Darmschleimhaut und fördert die Schleimproduktion der Schleimhäute. Auch probiotische Lebensmittel wie Sauerkraut oder andere fermentierte Speisen sind hilfreich Sie erhöhen die Zahl an Bakterien um ein Vielfaches. Bei einer Darmreinigung nehmen Sie auch feines Zeolith Pulver. Es handelt sich hier um eine Mineralerde, die auf die starke Absorption von Giften aller Art spezialisiert sind und die Darmschleimhaut enorm entlastet. Es verhindert auch, dass Gifte in die Blutbahn gelangen.
Bei Candida Infektionen sind folgende Mittel hilfreich:
- Eine Kombination aus Kokosöl und Oreganoöl
- Olivenblattextrakt
- Lapachotee
- Zistrosentee
Homöopathische Mittel sind:
- Albicansan – Sanum
- Pefrakehl – Sanum
- Exmykehl – Sanum
- DHU Candida albicans Globuli D12
Grüne Säfte schützen und heilen auch die Darmschleimhaut. Gerstengras und Gerstengraspulver ist ein natürliches Darmtherapeutikum in der Naturheilkunde. Sie enthalten viel Cholophyll, schützt, entgiftet und vitalisiert die Darmschleimhaut.
Eine unvollständige Verdauung schadet die Darmschleimhaut. Dazu kann es kommen, wenn zu wenig Verdauungsenzyme oder zu wenig Magensäure gebildet werden. Hier helfen Bitterstoffe sehr gut. Sie reguliert die Magensäure und hilft bei Sodbrennen. Nehmen Sie bittere Kräuterelixiere, Löwenzahn, Schafgarbe, Wegwarte, Salbei, Ingwer, Galgant oder Kurkuma.
Meiden Sie Stress, wann immer es möglich ist und lernen Sie Entspannungstechniken. Trinken Sie immer wieder verdauungsfördernde Kräutertees, wie Pfefferminztee, Ingwertee. Ernähren Sie sich längere Zeit – 7 Tage, Basisch, es sorgt dafür, dass schädliche Darmbakterien und Pilze keine Nahrung mehr finden.
Hier einige basische Produkten:
Algen, Aubergine, Blumenkohl, Chinakohl, Erbsen, Gurken, Karotten, Äpfel, Aprikosen, Birnen, Feigen, Datteln, Mango, Radieschen, Spinat, Süßkartoffel, Tomaten, Zucchini, Zwiebel, alle Sprossenarten, Austernpilze, Steinpilze, Mandeln, Mandelmus, Stevia; Kräuter, Bio Getreide – Dinkel, Kamut oder Gerste, Haferflocken, Mais, Grüntee, Lupinenkaffee.
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